Toller Einstand des "neuen" Volvo 240

Nachdem wir den ganzen Winter über für unseren roten 240 Turbo einen neuen Motor aufgebaut haben wollten wir am Nürburgring beim Egon´s 500 auch zeigen was in ihm steckt. Zunächst galt es die massiven Probleme mit der Einspritzanlage zu beheben, es kommt einfach nicht genug Benzin im Motor an. Weiterhin musste die Wassereinspritzung montiert und abgestimmt werden. Dank der Nutzung des Prüfstandes von Walter Leupold aus Bielefeld hatten wir schnell ein solides Motor-Setup gefunden. Das Rennen am Nürburgring sollte unter der Devise "lieber mit weniger Leistung ins Ziel als mit viel Power auszufallen" in Angriff genommen werden.

Allerdings sollte das nicht ganz so einfach funktionieren.........

1. Zeittraining

Trotz ausgiebigen Funktionstest, Einfahren des Motors und Prüfstandstunden lief der Volvo im 1. Training überhaupt nicht. Kein 5. Gang, d.h. der Overdrive ohne Funktion, Einspritzanlage arbeitet fehlerhaft. Trainingsabbruch nach 30 Minuten. Erster Frust und Ratlosigkeit machte sich im Team breit.

Nun hatten wir rund 2 Stunden Zeit um das Auto wenigstens für das 2. Zeittraining noch vorzubereiten. Dieses Training sollte dann unser 2. Fahrer Max Blees allein fahren. Die Schrauberei hatte nicht viel geholfen, das Auto lief unzureichend und hatte immer noch nur 4 Gänge. Dennoch gelang Max eine Rundenzeit von 11.37 Minuten was schließlich den 174. Startplatz von 230 Autos bedeutete.

Mit vereinten Kräften und viel Hilfe hofften wir die Probleme zu beheben..... bis 10 Minuten vor der Startaufstellung zum Rennen. Max sollte die erste Hälfte des Rennens fahren. Mit viel Skepsis ohne einen einzigen Test brachten wir das Auto in die Startaufstellung. Daumendrücken, Schulterklopfen, "Max mach das Beste draus......."

1. Runde in 12.11 Minuten, läuft das Auto? Er bleibt draußen fährt nicht in die Box. 2.Runde in 11.17, 3. Runde in 11.11 der Motor hört sich sehr gesund an.....

Fahrerwechsel nach der Halbzeit: Aussage Max: "Das Auto geht wie die Hölle". Ich übernehme und komme in den Genuß eines tadelos laufenden Autos. Nach weiteren 4 Runden bricht mir allerdings die rechte Schubstrebe der Hinterachse, ein Tribut an die harte Strecke. Nach einem kurzen Stop an der Box geht es weiter, in Linkskurven etwas langsamer. Nach der Zieldurchfahrt steht fest:

Gesamtrang 58 und der 3. Platz in der Klasse hinter den ehemaligen Werks-BMW 635 csi. Das ist wahrlich keine Schande, uns fehlen rund 100 PS auf die beiden Autos.

Weitere Veränderungen an der Einspritzanlage werden sicher weitere 50-70 PS Leistung bringen und der Umbau auf ein Getrag-Getriebe wird die Leistung auch zuverlässig an die Hinterachse bringen.

Der nächste geplante Einsatz wird der Barbarossa-Preis im September auf der Nürburgring-Nordschleife sein.

Wir möchten uns nochmal ganz herzlich bei allen Sponsoren, Helfern, Freunden und Fans bedanken, ohne die das tolle Ergebnis nicht zustande gekommen wäre.

Bis bald euer
Stefan Henkefend